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Kategorie: Album des Monats

Satanischer Pop Punk?

Wie in unserer letzten Sendung bereits angesprochen, haben The Crusades ihr Debut Album just herausgehauen. Schon auf der Single haben die Kanadier angedeutet, dass sie in der Tradition von Sedatives, Creeps oder Statues stehen, was nicht weiter verwunderlich ist, es sind ja fast immer dieselben Leute...
Ich find die LP ziemlich gelungen, verstehe immer noch nicht ganz diesen düsteren Bezug, aber hab es auch erst einmal gehört. Also achtet mal auf die Texte und genießt das komplette Album hier im Stream:

Deadverse - Caution to the Wind

Deadverse Junge, Junge! Das Album des Monats August kommt gewaltig. Und zwar aus der Schweiz. Ich oute mich mal als unwissend, was die Schweizer Punkrock und HC Szene angeht. Mir fallen da nur Snitch oder vielleicht Navel ein (ist das überhaupt noch Punk Rock? Egal.)
Da wir ja alle unsere geliebten Schubladen benötigen, um Bands besser in eine imaginäre Organisationsstruktur von Musik einzusortiern, hier die Anleitung zu Deadverse: Eine Ladung Dischord Bands à la Gray Matter oder Embrace, dazu ein bisschen Engine Down und 90er Emo Hardcore und eine kleine Prise Wipers. Den Sänger packen wir in eine Kiste mit At the Drive In und fertig ist das Gartenhäuschen.
Heraus kommt eine fantastische Platte mit 11 Songs, die tatsächlich eher nach späten 90er Jahren klingt, als nach 2011.



Aber was heisst das schon? Das heisst, wer (wie ich) auf den Sound von oben genannten Bands steht und wieder mal was Neues aus dieser Ecke hören will, ist bei Deadverse genau richtig! Das Album ist bereits im Juni auf Take It Back Records und Adagio 830 erschienen, auf 500 LPs limitiert und mit einem hübschen Artwork des polnischen Illustrators Dawid Ryski versehen.
Da der Sänger zum Glück mit Englisch aufgewachsen ist, schimmert da auch kein seltsamer schwyzer Akzent durch. Mit Caution to the Wind haben Deadverse eine sehr gute Platte abgeliefert, die keinswegs langweilig wird und trotz des angesprochenen Emo-HC Genres nie in 4 minütige Songs abdriftet, sondern immer eine geballte Ladung Energie und Melodie in 2 Minuten verpackt. Dementsprechend ist das Erlebnis leider schon nach guten 20 Minuten vorbei, hinterlässt mir jedoch immer wieder ein fettes Grinsen im Gesicht.

The Jetz - Anthology 1977-1979

JetzEndlich in meinen Händen und endlich für Otto Normalpunkrocker zu moderatem Preis käuflich zu erwerben! Nicht nur die Wahnsinns-Single "Catch Me" ist hier veröffentlicht, sondern, wie der Name"Anthology" bereits vermuten lässt, das gesamte Werk dieser Powerpop / Punkrock Band namens The Jetz!

Die Band gabs leider nur sehr kurz, um genau zu sein von 1977 bis 1979, in der sie ledglich eine 7" auf EMI veröffentlichten. Und das nicht mal in ihrer Heimat England, sondern nur auf dem europäischen Festland (Dänemark, Belgien, Deutschland & Holloand). Was die Plattenfirma zu diesem seltsamen Schritt bewegt hat, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. The Jetz klingen doch irgendwie nach Undertones oder von den Kinks beeinflusst. Wenn das nicht auf die Insel passt, was dann?

Die besagte Single "Catch Me" ist zwar zwischendurch auch schon von Sing Sing Rec. wiederveröffentlicht worden, doch selbst bei diesem Rerelease konnte sich der Normalverdiener kaum ein Exemplar in den heimischen Plattenschrank (be)stellen. Mit der LP kommen jetzt 8 wirklich gut abgemischte Songs ins Haus geflattert, die so super sind, dass man sich doch schwer wundern muss, warum die Band nicht erfolgreicher gewesen ist. Die zusätzlichen 4 Live Tracks hinterlassen außerdem den bleibenden Eindruck, dass die Jungs auch noch Spaß am Spielen hatten.
Lustigerweise ist der LP ein Poster beigelegt, das auf ein kommendes Konzert (das erste seit 32 Jahren) in Berlin hinweist. Muss man nicht, kann man aber.
Absolute Kaufempfehlung!

We Are The Ocean - Go Now And Live

Mit Go Now and Live haben We Are The Ocean ihr nunmehr zweites Album herausgebracht. Zu hören ist darauf solider Post-Hardcore mit zwei Stimmen aus dem Südwesten Englands, die hervorragend zusammenwirken. Für den melodischeren Teil ist Liam Cromby zuständig, Dan Brown mit seiner raueren Stimme bildet das Gegengewicht. Wohl auch deswegen drängt sich einem der Vergleich mit Alexisonfire auf. Wer die Kanadier mag, wird vermutlich auch gern die Musik von We Are The Ocean hören.

Singles aus dem Album sind The Waiting Room, What It Feels Like und neuerdings auch Runaway. Alles tolle Songs, noch besser gefällt mir allerdings Godspeed. Insgesamt auch ein tolles Album, also hört mal rein! Die Videos zu den ersten zwei Singles gibt's auf der Webseite.

Text: Miriam

Mind Spiders - Mind Spiders LP

mind-spidersMark Ryan wandelt auf Solopfaden und spielt mal eben ein großartiges Gemisch aus Powerpop, Garage, Punk, Wave und Sixties (fast) alleine im Studio ein.
Eigentlich ist der Mann Sänger und Gitarrist bei den im MFK beliebten Marked Men, hat allerdings nebenher noch genügend Material für Songs übrig, die nicht unbedingt zu der Band passen. Also geht er ins Studio, spielt neben Gitarre jetzt auch Synthesizer und Orgel, lädt dazu noch ein paar befreundete Musiker ein und nimmt mal den ganzen Kram auf, den er so geschrieben hat. Dass daraus ein Album auf Dirtnap Records wird, war gar nicht geplant. Und irgendwie ist das auch kein durchdachtes, konstruiertes Konzeptalbum. Ganz im Gegenteil. Die A und B Seite der LP sind völlig unterschiedlich und man könnte fast meinen, hier eine Split LP auf dem Plattenteller liegen zu haben. Die erste Seite befriedigt die Marked Men Fans - hier wird guter Garage/Sixties-Punk geboten, während die zweite Seite auch ein paar experimentelle Psycho-Powerpop Nummern zu Tage fördert. Und das passt!
Sehr abwechslungsreiches Album, macht Spaß und ist sehr unterhaltsam. Hier ein Link zu Musik. Hört mal und kauft dann!

Lemuria - Pebble

Mit 'Pebble' haben Lemuria ihr musikalisches Ding gefunden. Und irgendwie war die Band um Sheena Ozzella und Alex Kerns davor auch nie wirklich zu fassen. Punkrock, Indie, Pop? All diese Facetten haben sie auf 'ner Menge 7"- und Split-Veröffentlichungen gezeigt - fragmentarisch, nie als Gesamtwerk oder Album.

Ich habe die Band eben so kennengelernt, über ihre Singles und die Single-Collection 'The First Collection'. Nach ihrem ersten Studioalbum 'Get Better' gibt's jetzt den Nachschlag. Reifer und zielgerichteter als je zuvor. So ein richtiges Album, mit Intro, Steigerung und Höhepunkt, ohne Schwächen. Das Tempo im Vergleich zu früher etwas zurückgenommen, ein bisschen komplexer, jede Menge Tiefe. Dazu noch eine Produktion von J. Robbins (Jawbox, G.I.). Punkrock, Indie und Pop sind Lemuria immer noch - alles zusammen auf einem Album, in jedem Song. Hoffentlich kommt die ständig tourende Truppe mal in unsere Nähe.

Ach, ein tolles Blog haben sie auch noch.

VÖ: 10. Januar 2011
Label: Bridge 9

Scheisse Minelli - The Fight Against Reality

Über Scheisse Minelli muss nicht mehr viel gesagt werden. Vielmehr haben Scheisse Minelli (immer noch) eine ganze Menge zu sagen, über Sachen wie: Skaten, Alkohol trinken, Religion oder Serienmörder. Die Texte verpackt in sauschnellem Oldschool-Hardcore-Thrash. Schublade auf: Christ On Parade, A.N.S., R.K.L., Suicidal Tendencies. Schublade zu.

Ein paar Sckmankerl von den Trashern aus deutschen Landen gibt's in Form von Deluxe-Gastauftritten. Ich zitiere: "Chris Kontos & Kevin Reed (Attitude Adjustment), Chris Rest, 'Little Joe' Raposo & Barry D'Alive (R.K.L.), Archi Alert (Terrorgruppe)" uvm. Badabum.

16 Tracks in 29 Minuten und 58 Sekunden. Für mich jetzt schon das Highlight in diesem jungen Jahr.

VÖ: 7. Januar 2011
Label: Destiny Records

RVIVR - DIRTY WATER EP

Das Album des Monats Dezember kommt von RVIVR und nennt sich Dirty Water. Allerdings ist das schon wieder gar kein Album, sondern eine EP.
Egal, RVIVR kommen aus Olympia, Washington und bekehren uns mit einer Mischung aus Pop Punk und bärtigem No Idea Sound. Es ist in Zeiten digitaler Nachrichtentechnik gar nicht so leicht, was über diese Band herauszufinden, die haben fast nix am Start, außer natürlich ihre aussagekräftigen Releases.
Bisher 2 Singles und 1 Lp auf Rumbletowne herausgebracht und jetzt eben die Dirty Water EP.
Man könnte noch erwähnen, dass der Frontman früher bei Latterman unterwegs war und sich die Band auch so anhört, aber findet es einfach selber heraus - man darf die EP nämlich kostenlos hier runterladen...Hurra.
Die Vinyl Version ist auf dem sympathischen Berliner Label YoYo-Records erschienen und verdient es gekauft zu werden!

Prinzessin halts Maul - Debut 7"

Ab sofort gibt es hier eine neue Kategorie aufm Blog.
Das Album des Monats!

Bei der großen Flut an Veröffentlichung im Bereich Punk Rock, HC & artverwandtem Kram muss man ja oft grob aussortieren und dabei auch noch aufpassen, dass man nichts Großartiges übersieht. Und dafür gibts jetzt uns.
Jeden Monat werden wir hier eine Platte vorstellen, die uns überdurchschnittlich gut gefällt und die dann auch in jeder Sendung des betreffenden Monats gespielt wird.

Den Anfang macht eine Veröffentlichung, die Ihr noch gar nicht kaufen könnt.
Die Debut Single von Prinzessin Halts Maul erscheint am 26. November auf Kidnap Music und die Band aus dem Saarland hat bereits mit den 4 Krachern beim MFK einen bleibenden Eindruck hinterlasen.
Klassisch instrumentiert mit Bass, Gitarre, Schlagzeug und nem Sänger, können die 4 Jungs schnell beweisen, dass sie nicht bei Null anfangen. Die haben schon mal Musik gemacht...
Prinzessin Halts Maul (Ich find den Namen im übrigen sehr gut) hat sich nämlich aus der Asche von Die Rote Suzuki und Superhorst erhoben und spielt dementsprechend auch deutschsprachigen Punk Rock zwischen Hektik und Melodie mit guten Texten. Oder mit Name Dropping: zwischen Telemark und Pascow, oder so.
Kauft Euch einfach die Single, da kann man nicht viel verkehrt machen!