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Punk Rock Enzyklopädie: Hardcore

H
- wie Hardcore

Hardcore, oder auch Hardcore Punk, entstand in den späten 70ern zeitgleich in verschiedenen Regionen der USA. Während in Kalifornien Black Flag anfingen, lauter, härter und schneller zu spielen als alles, was es vorher gab, taten dies an der Ostküste (Washington D.C. & New York) Minor Threat und Bad Brains. Die Namensgebung Hardcore lässt sich nicht eindeutig auf eine Person oder eine Band zurückführen, jedoch hatte die 1981 veröffentlichte LP "Hardcore '81" von D.O.A. mit Sicherheit einen großen Einfluss auf die Verbreitung des Begriffs Hardcore.

Klassisch instrumentiert mit Bass, Gitrarre, Drums und einem Schreihals als Sänger, kann man Hardcore als eine Weiterentwicklung von Punk verstehen, denn auch hier mussten die "Musiker" ihre Instrumente nicht zwangsläufig beherrschen. Allerdings verzichtete man beim Hardcore auf bunte Verkleidung wie Sicherheitsnadeln oder Schminke und gab sich wesentlich politischer als viele Punk Bands. Außerdem sind Hardcore Stücke meist nach 90 Sekunden vorbei, es gibt so gut wie keine Soli, der Gesang ist oft mehr gesprochen als gesungen und das Publikum war bei den Konzerten stärker involviert.

Einhergehend mit der DIY Einstellung und einer kritischen Haltung gegenüber der Musikindustrie gründeten die Hardcore Bands meist ihr eigenes Label (Black Flag - SST, Minor Threat - Dischord, Dead Kennedys - Alternative Tentacles, etc.) und waren nicht wie die großen Punk Bands auf Major Deals angewiesen (Ramones - Sire, The Clash - Columbia, Sex Pistols - EMI & Warner).

Mitte der 80er war der Spuk dann fast schon wieder vorbei, viele Bands machten Ausflüge in andere musikalische Gefilde (Beastie Boys - Hip Hop, Suicidal Tendencies - Metal, Bad Religion - Alternative Rock) und aus Hardcore entwickelten sich geschätzte 1000 Subgenres. Es gibt inzwischen Hardcore mit Elemten aus Jazz bis hin zu Metal. Wer heute Hardcore Punk macht, bezeichnet es dann auch als old school Hardcore.