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Punk Rock Enzyklopädie: Riot Grrrl

R
- wie Riot Grrrl


Die Riot Grrrl Bewegung entstand zu Beginn der 90er Jahre in Olympia (Washington) im Umfeld der All-Girl Punk Rock Band Bikini Kill. Wie bei vielen Ideologien und Bewegungen kann man auch hier keinen definitiven Anfang benennen - die Bezeichnung Riot Grrrl taucht zum ersten Mal in dem gleichnamigen Fanzine auf, das von Molly Neumann (Bratmobile) und Tobi Vail (Drummerin bei Bikini Kill) herausgegeben wurde.

Riot Grrrl lässt sich als subkulturelle, feministische Bewegung bezeichnen, die sich vor allem mit Themen wie Selbstverwirklichung der Frauen, Gleichberechtigung, sexueller Diskriminierung und Antikapitalismus auseinandersetzen. Darüber hinaus entwickelten die Aktivistinnen alternative Produktions- und Vertriebsstrukturen für ihre Musik und Fanzines. Klassischerweise bildeten in DIY Manier produzierte Tapes und Fanzines daher auch den Großteil des Outputs innerhalb der Szene.

Ein paar Bands haben professionelle Veröffentlichungen herausgebracht, allerdings "nur" auf Indie-Labels (Kill Rock Stars, Chainsaw Records, etc.) Die Verankerung in der männlich dominierten Subkultur des Punk Rocks erklärt auch die Motivation, eigene Bands zu gründen und dem Macho-Scheiß auf Konzerten entgegen zu wirken. Durch Bands wie Bikini Kill, Team Dresch, Sleater-Kinney, Babes in Toyland oder auch Hole wurde die Bewegung zunehmend populärer, was sie im Zuge des Grunge-Hypes um Nirvana und Seattle auch in den Fokus der Medien rückte. Und wie das so mit eifrigen Journalisten oft ist, Riot Grrrl wurde in etwa zusammengeschrumpft auf eine Gruppe böser Mädchen, die laute Musik machen. Dadurch ist letztendlich die Bewegung etwas auseinandergebrochen.

Nach dem Vorbild der DIY Attitüde der Riot Grrrl Bewegung entstanden in den letzten Jahren vor allem auch im Internet Fanzines und Blogs, die sich den oben genannten Themen widmen. Einen Überblick findet man hier (Von den frühen Fanzines bis zu aktuellen Themenseiten).